Frau Petra M, nachmals Maske, sagt Ende 2002: Wir machen dich fertig. Ich weiß auch wie. (Indem du für verrückt erklärt wirst.) Im Februar 2004 erklärt Richter Brixner der Nürnberger Steuerbehörde (auf deren Anfrage), daß Mollath verrückt sei.
Zuvor (August und November 2002, siehe gustl-for-help-Chronologie) hatte Mollath die Schwarzgeldgeschäfte seiner Frau bei der Bank angezeigt. Das Bank-Management ist alarmiert. Januar bis März 2003 interne Revision der Bank.
Die Verbindung zwischen der Ankündigung von Petra M und der Aussage von Brixner liegt mehr als ein Jahr vor Mollaths erster psychiatrischer “Diagnose” (die ja eher eine Denunziation ist) und zweieinhalb Jahre vor seiner Verurteilung. Wer den Protagonisten nicht hellseherische Fähigkeiten zuschreiben mag, wird nach anderen Erklärungen suchen. Das Ereignis könnte zustande gekommen sein:
Variante 1 durch Martin Maske, Bank-Manager. Er schließt in 2003 über RA Woertge den Kontakt zu Brixner. Das ist die “Handball-Connection”. Brixner hat zudem noch aus seiner Erlanger Zeit Kontakte zur dortigen “Klinik am Europakanal”.
Diese Erklärungsvariante hat Wahrscheinlichkeit für sich. Sie kommt ohne “Verschwörer aus dem Hintergrund ” aus. Daß Brixner sich soweit “aus dem Fenster lehnt”, könnte mit seiner Selbstherrlichkeit erklärt werden. Unplausibel bleibt, warum sich Brixner so früh und so persönlich engagiert haben soll. Es sei denn, er habe selbst persönliche Beziehungen zu von Mollath Beschuldigten und wollte diese schützen. (Update 4.3.2013: Hierzu eine hochinteressante Recherche von carl1967 im Wolff-Blog.) Der scheinbare Vorzug dieser Erklärungsvariante könnte auch ihr Mangel sein: Die allzu geringe Berücksichtigung der vielen betroffenen Interessen in ihrer Komplexität.
Variante 2 würdigt den erstaunlichen Umstand des Anrufs der Steuerbehörde bei Gericht. Der kann erklärt werden mit dem enormen Druck unter dem die Steuerbehörde bis Anfang 2004 wegen der anhaltenden Steuerprüfung bei Diehl stand. Dieser Druck ging von bestimmten Staatsanwälten, führenden Finanzbeamten, Verantwortungsträgern aus München oder sogar Berlin aus. Beim “Druckaufbau” dürften sich Rotary-Clubs bewährt haben. In beiden Fällen – Steuerskandal Diehl und Mollath-Skandal – spielen bestimmte Staatsanwälte (deren Nähe zu Diehl belegt ist) eine zentrale Rolle. Sie könnten Brixner “gebrieft” haben, wie man heute sagt, “einen Wink mit dem Zaunpfahl” gegeben, oder ihm, ganz lokalpatriotisch, mittels “Nürnberger Trichter” paar Einsichten vermittelt haben.
Variante 1 und Variante 2 kann man sich auch gut kombiniert vorstellen.
